Biographie von Theodor Leschetizky

Theodor Leschetizky war ein Pianist, Komponist und Musikpädagoge polnischer Herkunft. Er wurde am 22. Juni 1830 in Łańcut geboren und ist am 17. September 1915 in Dresden gestorben.

Leschetizky begann im Alter von fünf Jahren mit Klavierunterricht bei seinem Vater Josef, dem Musiklehrer am Landgut des Grafen Alfred Potocki. Theodor Leschetizky debütierte 1839 in Lemberg. Unter der Leitung von Mozarts Sohn, Franz Xaver, führte er Concertino C-Dur von Carl Czerny auf. Ab 1841 studierte er in Wien Klavier bei Carl Czerny und Komposition bei Simon Sechter. Bereits als 15-jähriger schrieb er sich an der Fakultät für Philosophie an der Universität ein. Er konzertierte in Russland, Polen, Deutschland, Österreich und wurde schnell bekannt als herausragender Interpret der Werke von Beethoven.

Im Jahr 1864 debütierte er in England. Als Kammermusiker trat er mit den größten Musikern seiner Zeit auf, u.a. mit Wieniawski, Auer, Sarasat und Ysaÿ. Leschetitzky, der mit einem hervorragenden pädagogischen Talent gesegnet war, begann im Alter von fünfzehn Jahren zu unterrichten. 1862 vertraute ihm Anton Rubinstein, in seinem selbstgegründeten Petersburger Konservatorium, seine Klavierklasse an. 1878 übersiedelte Leschetitzky nach Wien, wo er sich dem Privatunterricht und Komponieren widmete. Rund zehn Jahre später (1887) gab er ein letztes öffentliches Konzert.

Sein Schüler, Robert Becker, schrieb von seinem Lehrer im Jahre 1896: "Leschetitzky (...) warf seine Konzertkarriere hin und widmete sein pädagogisches Können der Ausbildung junger Talente. Die Zahl von Virtuosen, seinen Schülern, wuchs ständig (...). Leschetizkys Privatunterricht gehört zu den fesselndsten und lehrreichsten, die ich je gehört habe. Ich kenne die Vorträge von Tausig, Bendl, Jensen und Teodor Kullak. Laut Leszetycki sind alle anderen oberflächlich und (...) sogar nachlässig ". Annette Hullah, eine Schülerin des Meisters, sagte: "Leschetitzky war der hervorragendste Klavierlehrer, den die Welt je gesehen hat."

Im Laufe seines Lebens hat Theodor Leschetizky fast 1.200 Pianisten ausgebildet, u.a.: Ignacy Jan Paderewski (1860 -1941), Artur Schnabel (1882-1951), Mieczysław Horszowski (1892-1993), Benno Moisewitsch (1890-1963), Mark Hamburg (1879-1960), Ossip Gabrilowitsch (1878-1936), Annette Yesipova (1851-1914), Alexander Brailowsky (1896-1976), Richard Buhlig (1880-1952), Ignacy Friedmann (1882-1948), Ethel Leginska (1886–1970), Elly Ney (1882-1968) und Paul Wittgenstein (1887-1961).

Sein Vermächtnis als Komponist umfasst über 50 Opern wie z. B. die Oper "Die erste Falte" sowie das Klavierkonzert in c-Moll, Zyklen von Klavierstücken und Mazurkas, Intermezzi, Präludien, Etüden und charakteristische Miniaturen.